Fotografie: © Roger Humbert, Insel Marken, Holland
Der Fotograf Roger Humbert
Die Photographie ist eine besondere Form der technischen Intelligenz.
Sie trägt als technische Erfindung dazu bei, die gesellschaftliche Entwicklung voranzubringen: Sie hat Dinge sichtbar gemacht, die für das menschliche Auge bis dahin unzugänglich waren und zugleich die menschliche Wahrnehmung nachhaltig verändert.
Roger Humbert hat sich in seinen Arbeiten seit jeher der technischen Intelligenz der Photographie verschrieben. Er ist zurecht bekannt und berühmt für seine wunderbaren Fotogramme und experimentellen Aufnahmen, die das Licht als solches in den Blick nehmen
und zur Quelle der Gestaltung machen. Doch jenseits dessen hat er, was bisher nicht bekannt war, über Jahrzehnte hinweg auf Reisen und im Alltag auch Kameraphotographien angefertigt, die nun zum ersten Mal in einer repräsentativen Auswahl gezeigt werden.
Roger Humbert lädt uns auf eine Weltreise ein, entführt uns nach Frankreich und Italien, nach Nordafrika und Griechenland. In der Ausstellung «ad rem – Photographie als Technische Intelligenz» sind seine Bilder zu entdecken und mit ihnen eine besondere Welt des Lichts und der Wirklichkeit der Dinge. Ad rem führt sie uns, zur Sache – und diese Sache ist unsere Wirklichkeit des Lichts, die hier zu einer wunderbaren Folge von Lichtbildern wird.
Das fotografische Werk von Roger Humbert wird von der Fotostiftung Schweiz betreut.
Die Fabian & Claude Walter Galerie, Zürich vertritt Roger Humbert und unterstützt die Ausstellung im BelleVue.
«Konkrete Fotografie als Programm»
Humberts experimentelle, kameralose Fotografie steht in Zusammenhang mit dichten Überlegungen, die ausgehend von Konstruktivismus und Existentialismus auf eine grundlegende Erneuerung der Fotografie und des Lebens zielen.
Das Buch mit dem Titel «Konkrete Fotografie als Programm» zeigt auf, wie das Licht zu einem Programm der Fotografie verwendet werden kann.
Roger Humbert ist ein Schweizer Pionier der konkreten Fotografie. Seit den 1950er Jahren hat Humbert eine umfangreiche Sammlung an fotografischen Werken hervorgebracht. Seine Fotogramme bilden nicht ab, sondern erschaffen im Augenblick der Belichtung auf dem Fotopapier eine neue Wirklichkeit: Formelemente werden unter einer Lichtquelle derart inszeniert, dass das Licht selber zeichnet und flirrende geometrische Konstellationen sichtbar werden.
In vielen wichtigen Ausstellungen war Humbert vertreten. So auch bei der ersten, weltweit und historisch bedeutenden Ausstellung unter dem Titel «Konkrete Fotografie», 1967 in Bern. Er zeigte dort zusammen mit den Fotografen René Mächler, Jean-Frédéric Schnyder und Rolf Schroeter minimalistische und nur auf ihr eigenes, innerbildliches Gesetz bezogene Lichtkompositionen. Humbert gehört damit zu den Begründern dieser Richtung und ist einer ihrer wesentlichen Vertreter in der Schweiz.
Fotografie-Ausstellung
ad rem – Photographie als Technische Intelligenz
Sonntag, 6. September bis Sonntag, 1. November 2020
In Kooperation mit der > photo basel
Texte zu Roger Humberts «Konkreten Fotografie»
> Roger Humbert_Konkrete Fotografie
> Wenn Licht zeichnet/Fotografie ohne Kamera, ganz konkret
Roger Humbert
* 24.12.1929 in Basel
Vorkurs und Grafik-Fachklasse an der Kunstgewerbeschule Basel 1941–1946.
Fotografenlehre bei Jacques Weiss in Basel 1947–1950. Fotoassistent an der Fotoschule Vevey bei Hermann König 1950–1952. Fachausbildung in Farbfotografie 1952–1953.
Eigenes Atelier seit 1965; Gründung des Grossraumateliers Humbert + Vogt für Foto und Grafik. Freie fotografische und künstlerische Fotografie seit 1954.
Wichtige Texte zur Ausstellung «ad rem – Photographie als Technische Intelligenz» von Roger Humbert:
> Text Bernd Stiegler, 2369 Zeichen, August 2020
> Text Bernd Stiegler, 5221 Zeichen, August 2020
Das fotografische Werk von Roger Humbert wird von der Fotostiftung Schweiz betreut.
Die Fabian & Claude Walter Galerie, Zürich vertritt Roger Humbert und unterstützt die Ausstellung im BelleVue.
> www.fabian-claude-walter.com