Samstag, 7. März - Sonntag, 26. April
Fotografieausstellung «Still Leben – Rheinhafen Basel»
mit Hans Jürg Kupper
Stilleben vom Rheinhafen, einem Ort, der immer lebendiger wird – ist das nicht ein Widerspruch? Seit 1984 ist Hans Jürg Kupper dort mit der Kamera unterwegs, und zwar meist zu stillen Zeiten: frühmorgens und - abends und an arbeitsfreien Tagen, wenn ein «Dornröschenschlaf» sich der Dinge, wie sie gerade gebraucht wurden, bemächtigt und sie sich unberührt und ungeschönt dem (Kamera-)Auge darbieten. Zufällige Struktur trifft so auf den strukturierenden Blick, der in der sich ständig wandelnden Industrielandschaft (mit ihrer Flora und Fauna) und in den Spuren der dort arbeitenden Menschen neue Ordnungen entdeckt, welche zur geheimen Schönheit der Abstraktion tendieren.
Die bis in die Antike zurückverfolgbare Bildgattung des Stillebens (das Wort still leven wurde um 1650 in Holland erstmals verwendet – mein Gruss von Basel nach Rotterdam!) fokussiert auf die Darstellung von (alltäglichen) Gegenständen; diese können allerdings die menschliche Figur ersetzen, indem sie zu Trägern inhaltlicher Botschaften werden.
In Kuppers Fotografien ist der Mensch kaum präsent – scheinbar; seine (Arbeits-)Spuren aber erzählen von geografischen, wirtschaftlichen und historischen Prozessen; und vielleicht werden die hier gezeigten Bilder (eine Auswahl aus über 12‘000 Negativen) auch Teil unseres kulturellen Gedächtnisses, denn ein neuer Wandel steht dem Rheinhafen wohl bald bevor.