BelleVue Ort für Fotografie
 

BelleVue zeigt Fotografien am Kleinbasler Rheinufer
BildFluss

 

Mit Serge Hasenböhler, Kostas Maros und Christian Schnur

 

5. bis 27. September 2025

am Unteren Rheinweg zwischen Mittlerer und Johanniterbrücke

frei zugänglich

 

In dieser ortsspezifischen Ausstellung treten die Mitwirkenden in einen fotografischen Dialog mit dem Ausstellungsort und seinen Menschen oder seiner Geschichte. In «BildFluss» ist dieser Ort der Rhein, der oft träge, manchmal aufgebracht und schäumend durch die Stadt Basel fliesst und sich in ihrer Mitte nach Norden wendet. Seine Bedeutung ist dabei geprägt von Ambivalenz: Der Fluss trennt die Stadt in zwei Teile, zugleich aber verbindet er sie auch mit anderen Orten und Ländern. Er ist eine der bedeutendsten Handels- und Kulturachsen Europas, Lebensader und Lebensgefühl zugleich. Aber seine Mächtigkeit ist auch fragil, gefährdet durch Trockenheit, Verschmutzung und Verbauungen – und es geht auch eine unmittelbare Gefahr von ihm aus für diejenigen, die sich darin aufhalten.


So hat Christian Schnur Menschen porträtiert, die sich aus beruflichen Gründen oder zum Vergnügen im Fluss «aufhalten». Ausgehend von einer schlechten persönlichen Erfahrung und seinem daher ambivalenten Verhältnis zum fliessenden Wasser untersucht Schnur den Umgang dieser Menschen mit dem Wasser und ihren emotionalen Bezug dazu. Der Fluss wird zur Projektionsfläche, in der sich seine ganze Widersprüchlichkeit zeigt: Er ist Ursprung und Ende, und man muss sich ihm ausliefern, um darin geborgen zu sein.


Serge Hasenböhler irritiert uns mit Fotografien von auf dem Wasser liegenden – oder schwimmenden? – Vögeln. Manche der Tiere scheinen zu trinken, andere treiben einfach dahin. Tatsächlich sind es ausgestopfte Tierpräparate, die Hasenböhler auf die Wasseroberfläche gelegt hat. Die Irritationen verweisen auf das Prekäre des Lebens selbst, darauf, dass auch das unsicher ist, was uns vermeintlich Sicherheit und Gewissheit gibt.


Ganz abwesend ist der Rhein in der Arbeit von Kostas Maros. Nur als Idee, als Gedanke ist der Fluss noch anwesend in diesen Porträts von Menschen, die sich im Badekleid oder der Badehose durch die Stadtlandschaft bewegen, hin zum Rheinufer, das längst zum multifunktionalen Raum geworden ist, den sich die Protagonist:innen nach ihren Wünschen aneignen, sei es als Badi, Partymeile, Konzertbühne oder Gartenbeiz. Der Übergang zum Wohnund Stadtraum ist dabei manchmal abrupt. Und auch in ihm manifestiert sich wieder ein Eindruck von Ambivalenz, wenn die zur Schau gestellte Körperlichkeit der Menschen plötzlich zerbrechlich wirkt angesichts der sie umgebenden Macht der Architektur.

> Flyer «BildFluss» (pdf 476 Kb)

Rahmenprogramm


Vernissage
Freitag, 5. September, 18 Uhr

K-Haus im Eingang Rheinseite
Ansprache von Barbara Zürcher


Finissage
Freitag, 26. September, 18 Uhr
Spaziergang durch die Ausstellung mit gemeinsamem Rheinschwumm


Wasser und Worte.
Ein Spaziergang am Rhein

Treffpunkt K-Haus am Unteren Rheinweg, Eingang Rheinseite, ohne Anmeldung
Mittwoch, 10. September, 18 Uhr und
Sonntag, 21. September, 11 Uhr
Texte über den Rhein im Speziellen und das Wasser im Allgemeinen, über Fische und Wasserleichen, Matrosen, Brücken und die Sehnsucht nach dem Meer.
Mit Martina Kuoni, literaturspur.ch

Preis: CHF 10.00.–, Solipreis: CHF 15.00.–


Führungen
Treffpunkt: Unter der Johanniterbrücke, Kleinbasler Seite
Dienstag, 9. September, 17.30 Uhr

mit Kostas Maros
Montag, 15. September, 19 Uhr

mit Serge Hasenböhler
Montag, 22. September, 19 Uhr

mit Christian Schnur